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Auf « The Culture of Total Beauty », den Leitsatz von La Biosthétique, reagiert sie sofort : « Totale Schönheit ist die Gesamtheit des Wesens, es ist das, was wir in uns haben und was nach außen ausstrahlt. » Man könnte Dorothée Gilbert kaum besser beschreiben. Die 37-Jährige ist bereits seit 16 Jahren Primaballerina. Diese höchste Auszeichnung, die den besten Künstlerinnen der Pariser Oper vorbehalten ist, qualifiziert sie für die Hauptrollen des Balletts. Sie war Giselle, Tatyana in Onegin, Manon in L’Histoire de Manon, Chloé in Daphnis und Chloé, Prudence in der Kameliendame, Nikiya in La Bayadère, Odette-Odile in Schwanensee, Julia in Romeo und Julia, Albertine in Proust ou les intermittences du coeur …
Auf « The Culture of Total Beauty », den Leitsatz von La Biosthétique, reagiert sie sofort : « Totale Schönheit ist die Gesamtheit des Wesens, es ist das, was wir in uns haben und was nach außen ausstrahlt. » Man könnte Dorothée Gilbert kaum besser beschreiben. Die 37-Jährige ist bereits seit 16 Jahren Primaballerina. Diese höchste Auszeichnung, die den besten Künstlerinnen der Pariser Oper vorbehalten ist, qualifiziert sie für die Hauptrollen des Balletts. Sie war Giselle, Tatyana in Onegin, Manon in L’Histoire de Manon, Chloé in Daphnis und Chloé, Prudence in der Kameliendame, Nikiya in La Bayadère, Odette-Odile in Schwanensee, Julia in Romeo und Julia, Albertine in Proust ou les intermittences du coeur …
Die Mutter einer kleinen Tochter, verheiratet mit dem Fotografen James Bort, führt ein einfaches Leben fernab vom gekünstelten Starrummel. Kürzlich rief sie eine Online – Meisterklasse für Ballett ins Leben, um die Tugenden des klassischen Tanzes für jedermann zugänglich zu machen und anderen damit durch die Pandemie zu helfen : « Auf der Bühne ist Selbsthingabe extrem wichtig, und mein größtes Bestreben ist es, das auch im Alltag zu leben. » Genau so beantwortet sie unsere Fragen : geradlinig und mit der Anmut, für die man sie seit ihren ersten Schritten als Ballerina kennt.
Es gibt keine universelle Definition von Schönheit: Jeder findet sie dort, wo er es möchte, besonders in den Mängeln. Eine markante Nase etwa verleiht Charakter. Man sollte sich nicht allein auf akademische Kriterien berufen und die Suche nach Perfektion, die sehr kalt sein kann. Schönheit ist eine Erfahrung, keine Tatsache.
Meine Rollen berühren mich aus unterschiedlichen Gründen, aber ich liebe den Mut und die Stärke von Julia, die mit ihren 16 Jahren eine für ihre Zeit außergewöhnliche Entscheidung trifft. Für Romeo ist sie zu allem bereit. Wie Manon, die ihren Liebhaber bestiehlt, um mit ihrem Geliebten zu fliehen. Sie emanzipieren sich. Diese Freiheit zu denken, zu handeln, zu lieben, nicht der Gesellschaft, einem Mann und einem Job unterworfen zu sein, ist für eine Frau entscheidend.
Meine Rollen berühren mich aus unterschiedlichen Gründen, aber ich liebe den Mut und die Stärke von Julia, die mit ihren 16 Jahren eine für ihre Zeit außergewöhnliche Entscheidung trifft. Für Romeo ist sie zu allem bereit. Wie Manon, die ihren Liebhaber bestiehlt, um mit ihrem Geliebten zu fliehen. Sie emanzipieren sich. Diese Freiheit zu denken, zu handeln, zu lieben, nicht der Gesellschaft, einem Mann und einem Job unterworfen zu sein, ist für eine Frau entscheidend.
L’Histoire de Manon, bei der ich die Musik und die Geschichte liebe und die sich je nach Inszenierung völlig verändern kann. Es ist wunderbar, ein Ballett aufgrund der verschiedenen Interpretationen immer wieder neu zu entdecken, wobei die Technik nur wenig zählt. Nicht die Extradrehung oder die Balance bewegt mich, sondern die Emotion des Tänzers.
Das Kino. Hier schätze ich die Ästhetik des Bildes ebenso sehr wie das Drehbuch und die Menschen, die es tragen. Schauspielerinnen wie Isabelle Huppert, die keine Angst vor extremen Rollen haben, die sich völlig in ihre Rollen geben … Das mag ich. Als Tänzerin liebt man es, in seinen Figuren sehr weit gehen zu können. Und wenn das Publikum ihnen glaubt, ist es das Schönste !
Das Kino. Hier schätze ich die Ästhetik des Bildes ebenso sehr wie das Drehbuch und die Menschen, die es tragen. Schauspielerinnen wie Isabelle Huppert, die keine Angst vor extremen Rollen haben, die sich völlig in ihre Rollen geben … Das mag ich. Als Tänzerin liebt man es, in seinen Figuren sehr weit gehen zu können. Und wenn das Publikum ihnen glaubt, ist es das Schönste !
Ja ! Auf der Bühne kann man tun, was man will : sterben, wieder lebendig werden, jemanden töten, sich von allen Codes befreien, tausend Charaktere spielen und dabei nach den für die Rolle erforderlichen Emotionen suchen. Man ist völlig frei. Die Zeit ist außer Kraft, Vorstellungen können sehr schnell vergehen oder sehr langsam … Die Realität ist eine andere!
Seien Sie Sie selbst. Schönheit ist das Spiegelbild der Seele, die sich in den Launen des Körpers ausdrückt …
Man muss den inneren Garten pflegen und nach außen strahlen. Denn Schönheit ist ein Lächeln, ein Blick, nicht die Länge der Nase oder das Fehlen von Falten.
Nach zwei Stunden Maske und Frisieren, bin ich versucht zu antworten ! Aber eigentlich eher dann, wenn mein Mann mich sonntagmorgens, vor dem Kaffee, schön findet … Außer auf der Bühne oder einem Fotoset trage ich nicht viel Make-up, und ich mag es, wenn maskuline Kleidung wie ein Smoking die Weiblichkeit betont. Nachdem sie mich lange verunsichert hat, ist meine Androgynität zum Vorzug geworden!
Interview Sophie Rosement | Fotograf Horst Diekgerdes